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Neubau des Betriebsbahnhofs für Tram in Berlin-Adlershof: LPH3 steht kurz vor dem Abschluss
Unser gemeinsames Projekt mit der BVG zum Neubau eines Betriebsbahnhofs für Tram in Berlin-Adlershof wird in Kürze einen weiteren Meilenstein erreichen: den Abschluss der Leistungsphase 3!
Dieses zukunftsweisende Vorhaben zeichnet sich durch die innovative Anwendung der BIM-Methodik im Tram-Infrastrukturbau aus. Als BIM-Manager arbeiten wir eng mit den Projektpartnern zusammen, um Planung, Koordination und Umsetzung effizient und digital gestützt voranzutreiben.

Abbildung 1: Koordinationsmodell
Abbildung 2: Werkstatt
Abbildung 3: Werkstatt Querschnitt
Besonderheiten im Projekt: Infrastruktur-Umsetzung
Ein zentrales Merkmal dieses Projekts war die Integration von Infrastrukturkomponenten. Aufgrund der bislang begrenzten Standardisierung dieser Bauteile im IFC-Format mussten projektspezifische Maßnahmen ergriffen werden.
Insbesondere die circa fünf infrastrukturrelevanten Gewerke stellten uns vor die Herausforderung, eine geeignete IFC-Klassifizierung sicherzustellen. Da IFC 4.3 derzeit noch nicht vollständig von den gängigen Autorensoftwares unterstützt wird, mussten diese Bauteile individuell und projektspezifisch klassifiziert werden.
Gemeinsam mit dem Planungsteam haben wir ein Identifikationssystem auf Basis spezifischer Beschreibungsparameter entwickelt. Auf diese Weise konnten Gleise, Weichen, Signalanlagen und weitere Infrastrukturkomponenten eindeutig identifiziert und strukturiert im Modell abgebildet werden.
Schwerpunkte der Leistungsphase 3
Im Fokus dieser Phase standen folgende Anwendungsfälle:
050 „Koordination der Fachgewerke“
Durchführung einer umfassenden Prüfung der Koordinationsmodelle – sowohl in alphanumerischer Hinsicht (Datenkonsistenz) als auch in geometrischer Hinsicht (Kollisionsprüfungen, Vermeidung von Duplikaten etc.).
Neben der ganzheitlichen Prüfung der Koordinationsmodelle (alphanumerische Datenkonsistenz und geometrische Qualität) spielte die systematische Aufbereitung der Kollisionen eine Schlüsselrolle:
– Gruppierung der Kollisionen zu Issues zur Vereinfachung der Kommunikation
– gewerkweise Sortierung für klare Verantwortlichkeiten
– Filterung nach Prioritäten (tragend/nicht-tragend, innen/außen)
– Spezialfokus unterirdische Koordination zur Vermeidung von Konflikten in Leitungsbereichen.
So konnten Kollisionen effizient identifiziert, bewertet und priorisiert gelöst werden.
Abbildung 4: Aufteilung der gesamten Kollisionen und Issues
Abbildung 5: Aufteilung statisch Relevant Issues
Abbildung 6: Aufteilung nicht statisch Relevant Issues
100 „Mengen- und Kostenermittlung“
In dieser Phase wurde eine stichprobenartige Mengenermittlung durchgeführt. Exemplarisch wurden Positionen der Kostengruppen 300 und 400 (z.B. Rohbau- und Ausbaugewerke) aus den BIM-Modellen extrahiert und detailliert dargestellt. Diese Methode ermöglichte eine erste fundierte Kostenprognose und diente als Basis für die weitere präzise Mengenermittlung in den folgenden Phasen.
Ausblick: Die nächsten Schritte
In den kommenden Leistungsphasen wird der Anwendungsfall 180 „Inbetriebnahmemanagement“ eine zentrale Rolle spielen. Hier bereiten wir die technische und organisatorische Integration des neuen Betriebsbahnhofs vor – von der Abstimmung mit den Fachgewerken bis hin zu Testläufen.
Wir bedanken uns bei allen Partnern für die hervorragende Kooperation und freuen uns auf die weitere Umsetzung dieses spannenden Projekts, das einen wichtigen Beitrag zur modernen und nachhaltigen Tram-Infrastruktur Berlins leistet.