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Goodbye Kreativität? Mein Weg vom Architekt zum BIM-Manager

Einige haben es gewagt: den Schritt vom Architekten zum BIM-Manager, wie unser Kollege Amir Badi. Welche Herausforderungen bringt diese Veränderung mit sich und welche Motivation steckt dahinter? Ist es wirklich ein Wechsel von einem kreativen, gestalterischen Beruf in eine trockene, digitale Datenwelt?
Vielleicht muss man als BIM-Manager nicht auf seine Kreativität verzichten, sie wird nur anders eingesetzt: In komplexen BIM-Projekten, in denen man gleichzeitig mit großen Datenmengen, Prüfprozessen, möglichst genauen Kostenberechnungen, einer Vielzahl von Online-Tools, multidisziplinären Teams und festen Deadlines konfrontiert ist. Das Ziel sind effizientere und intelligentere Bauprozesse. Man könnte BIM sozusagen als „Kunst der Effizienz“ bezeichnen.

 

Der Traum: Architektur als kreative Erfüllung

„Architektur war schon immer mein Traum. Einfach eine Idee im Kopf haben, kreativ sein und dann ein Gebäude entwerfen, das die Bedürfnisse der Menschen erfüllt. Gleichzeitig spielt jedes Gebäude in einem großen Maßstab eine Rolle für die Stadt – das hat mich fasziniert.“

 

Der Einstieg: Architekturstudium und erste Erfahrungen

„Ich habe Architektur studiert und direkt nach dem Studium meine ersten Erfahrungen in der Praxis gesammelt. Doch ich merkte schnell: Da geht noch mehr! Mir fiel es viel leichter, von Anfang an in 3D zu denken. Ich gehöre zur Generation, die direkt in 3D modelliert, statt von Hand zu zeichnen oder physische Modelle zu bauen. Grundriss gezeichnet, und zack – es gibt Ansichten, Schnitte und 3D-Perspektiven.“

 

Der Aha-Moment: 3D-Modelle als Game Changer

„Schon bald habe ich erkannt, dass 3D-Software nicht nur das Entwerfen erleichtert, sondern auch viele Planungsprozesse beschleunigt. Plötzlich sieht man Fehler, die man in 2D-Plänen nie erkannt hätte. Diese Fehler zu entdecken, hätte sonst jahrelange Erfahrung als Architekt gebraucht – Erfahrung, die ich (noch) nicht hatte. Ich hatte auch noch kein Projekt bis zur Fertigstellung begleitet. Doch durch 3D-Modelle wurde mir klar: Viele 2D-Linien, die man einfach so zeichnet, sind in der Realität nicht baubar!“

 

© Amir Badi

BIM als Antwort auf komplexe Planungsprobleme

„Dann kam BIM ins Spiel – und damit die Antwort auf viele meiner Fragen. Aber worum geht es wirklich bei BIM? Ist es nur eine bessere Koordination zwischen den Beteiligten? Oder steckt mehr dahinter? Kostensicherheit wurde zum zentralen Thema, besonders in frühen Projektphasen. Bauherren wollten eine möglichst genaue Kostenberechnung. Und genau das kann BIM liefern! Zudem macht es die Planung transparenter. Wenn die Modelle mit den richtigen Informationen und Geometrien erstellt werden, können Bauherren und Projektbeteiligte alles gegenprüfen.“

 

Entscheidung: Architektur oder BIM?

„Nach fünf Jahren als Architekt und Gesamtkoordinator stand ich an einem Wendepunkt: Folge ich weiter meinem Architektur-Traum oder tauche ich tiefer in diese faszinierenden neuen Methoden ein? Ich war immer begeistert von neuer Technologie – also entschied ich mich für BIM! Ich begann als BIM-Manager und Berater bei AEC3.“

 

Der Alltag als BIM-Manager: Von Kreativität zu Zahlen & Prozessen

„BIM-Management bedeutet, sich von kreativen Entwurfsprozessen zu verabschieden. Plötzlich ging es um Zahlen, Excel-Tabellen, Modellprüfungen, Skripte für Automatisierung, Fehlersuche in Bauphasen, Prozessbeschleunigung und jede Menge Meetings. Der Fokus liegt auf der Steuerung und Leitung von Projekten im Bereich BIM. Man muss sich mit allen Leistungsphasen bestens auskennen, um zu wissen, was wann und wie am besten umgesetzt werden muss.“

 

Ein Treffpunkt für BIM-Manager: die Messe BIM World Munich (Foto: AEC3)

Herausforderung: Terminplanung und Effizienz

„Aktuell sehe ich die größte Herausforderung in der Terminplanung. Durch 3D-Modelle sollte die Planung eigentlich schneller gehen – doch oft wird BIM vernachlässigt, weil die Zeitpläne eng sind. Viel zu oft wird BIM nur genutzt, weil es ausgeschrieben wurde, nicht weil man wirklich seine Vorteile nutzen will.
Doch ich hoffe, dass sich das ändert. Wenn BIM von Anfang an mit den richtigen Anwendungsfällen und Maßnahmen in den Planungsprozess integriert wird, dann wird es nicht zur Barriere – sondern zu einem echten Tool, um die Planung effizienter und intelligenter zu machen.“

 

Amir Badi

BIM-Management und Beratung

Amir Badi hat im Jahr 2018 sein Architektur-Masterstudium an der Hochschule Wismar abgeschlossen und als Architekt bei Auer Weber in München gearbeitet. Dort hat er seine gestalterischen Fähigkeiten in verschiedenen Projekten einsetzen und sich mit dem architektonischen Entwurf beschäftigen können. Später war er als BIM-Gesamtkoordinator bei Henning Larsen tätig und hat sich intensiv mit dem Bereich des Building Information Modeling (BIM) auseinandergesetzt. Er hat BIM-Prozesse koordiniert und implementiert, um die Projektabwicklung zu verbessern. Seit Mai 2023 verstärkt Amir als BIM-Manager das AEC3-Team.

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