Referenz
Verbindendes Element: BIM für Autobahnbrücken & Co.
Nahtlos, reibungslos, problemlos: So stellt sich die American Association of State Highway and Transportation Officials (AASTHO) – der Zusammenschluss der Straßenbaubehörden der amerikanischen Bundesstaaten – den idealen Projektablauf vor. Was dazu nötig ist? Eine bessere Interoperabilität von digitalen Entwurfs- und Konstruktions- und Fertigungsinformationen für den Infrastrukturbau.
Einen Gang raufschalten mit BIM
Das Forschungsprojekt „BIM for Bridges and Structures“ (BIM für Brücken und Bauwerke) erarbeitet einen Standard, der die Anforderungen für den Informationsaustauschs zwischen den Projektbeteiligten bei Bau und Erhaltung von Autobahnbrücken in den Vereinigten Staaten definiert. Diese Beschreibung ist auch bekannt als Information Delivery Manual (IDM). Die Abbildung der Informationsaustauschanforderungen auf eine standardisierte Teilmenge des für den Datenaustausch verwendeten IFC-Schemas, nennt man Model View Definition (MVD) – ein weiteres Zwischenziel. Als Hauptziel soll am Ende des Projekts erreicht werden, dass die beim Brückenbau eingesetzten Softwareprodukte über zertifizierte IFC-Schnittstellen die notwendigen Informationen untereinander übergeben können.
IDM und MVD: Was ist das?
- Information Delivery Manual (IDM)
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Die Arbeit an IDM richtet sich in diesem Projekt an die Fachleute für den Entwurf und die Konstruktion von Autobahnbrücken und -bauwerken. Die Methode erlaubt es den Fachleuten, ihre Informationsanforderungen im Rahmen der Planung und Ausführung zu beschreiben und dabei im nächsten Schritt festzulegen, wie diese Informationen unter Verwendung des IFC-Formats im Brückenbauprojekt übergeben werden. Dies definiert einerseits die Informationsbedarfstiefe (LOIN) für typische Planungsprozesse in Brückenbau, andererseits ist es Teil der Aufgabenstellung an die Softwareentwickler, die dafür notwendigen Schnittstellen bereitzustellen (MVD).
- Model View Definition (MVD)
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Die MVD sind die Spezifikation für Softwareentwickler, um die jeweiligen IFC-Schnittstellen bedarfsgerecht entwickeln zu können. Auch bei der anschließenden Prüfung und Zertifizierung bilden die MVD die Messlatte, welche von der Funktionalität der jeweiligen IFC-Schnittstelle mindestens zu erreichen ist. Damit hilft die MVD-Definition, die Prüfung zu verbessern und damit einen qualitativ hochwertigen IFC-Datenaustauch in der Praxis zu etablieren.
Gemeinsam mehr erreichen
Das Projekt „BIM for Bridges and Structures“ (BIM für Brücken und Bauwerke) ist ein Projekt des Transport Pooled Funds, auch bekannt als TPF-5(372). Das Projekt ist eine gemeinsame Anstrengung von mehr als 20 US-Bundesstaaten, der Federal Highway Administration und dem American Association of State and Highway and Transportation Official (AASHTO) Committee on Bridges and Structures.
Als Teil des von HDR geleiteten Konsortiums hat AEC3 die Aufgabe, eine Model View Definition (MVD) zu entwickeln. Die offizielle Bezeichnung der zu entwickelnden MVD ist die „Bridge Alignment Reference View“ Model View Definition, die auf internationaler Ebene koordiniert wird – kurz bezeichnet als „Bridge ARV“ MVD.
Um die Entwicklung dieser MVD abzuschließen, werden die Austauschanforderungen aus der IDM-Spezifikation in IFC-spezifische Konzepte übersetzt und anschließend die Dokumentation und Konfigurationsdateien erstellt.
Das MVD-Ergebnis wird eine HTML-Dokumentation zur Verwendung als Online-Referenz sowie EXPRESS- (EXP), XML- (XSD) und mvdXML-Dateien sein. Diese verwenden Softwareentwickler, um das interne Daten-Mapping, den Dateiexport, den Import und die Validierungsoptionen in ihren Anwendungen beziehungsweise Plattformen zu konfigurieren.
Die BIM-Methode ist nicht nur ein Fernziel der Zukunft – sie bringt schon heute erhebliche Vorteile mit sich.